FAQ zum Marburg-Virus
1. Was sind Marburg-Viren, und wo kommen sie vor?
Die Marburg-Viruskrankheit wird durch das Marburg-Virus ausgelöst. Wie das Ebola-Virus ist auch das Marburg-Virus ein RNA-Virus aus der Familie der Filoviren. Bislang war bekannt, dass die Marburg-Viruskrankheit im östlichen, zentralen und südlichen Afrika vorkommt. 2021 identifizierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erstmals in Westafrika einen Patienten mit dieser Erkrankung: Pressemitteilung Nr. 05-2022.
2. Welche Symptome treten bei Infektionen auf?
Das Marburg-Virus kann bei infizierten Personen ein hämorrhagisches Fieber auslösen, das laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in 24 bis 88 Prozent der Fälle tödlich verläuft, je nach Virusstamm und Stand der Krankenversorgung. Wie die WHO auf ihrere Webseite angibt, können nach einer Inkubationszeit von zwei bis zu 21 Tagen Symptome wie hohes Fieber, starke Kopfschmerzen und Muskelschmerzen auftreten. Es können zudem Erbrechen, Brustschmerzen, Halsschmerzen, Bauchschmerzen und schwere wässrige Durchfälle auftreten. Die Symptome werden zunehmend schwerer und können unter anderem massive Blutungen und Multiorganversagen umfassen.
3. Wie werden Marburgviren übertragen?
Eines der Reservoirs und Überträger für das Marburg-Virus ist der Nilflughund Rousettus aegyptiacus. Ein enger Kontakt von Menschen mit Marburg-Viruskranken oder Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Blut kann zu einer Ansteckung von Mensch zu Mensch führen.
4. Welche Behandlung gibt es?
Es gibt bislang weder eine spezifische Behandlung für die Marburg-Virus-Krankheit noch einen Impfstoff. Eine unterstützende Therapie wie die Rehydrierung mit oraler oder intravenöser Flüssigkeit und die spezifische Behandlung einzelner Symptome verbessern jedoch die Überlebenschancen.
5. Wo kann ich detaillierte Informationen finden?
- Auf folgender Webseite der Weltgesundheitsorganisation (WHO) finden Sie weiterführenden und detaillierte Informationen auf Englisch: www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/marburg-virus-disease
- Unsere jüngste Veröffentlichung im New England Journal of Medicine (NEJM) zeigt, wie wichtig ein effektives Ausbruchsmanagement ist: Pressemitteilung BNITM 30.6.22.
- News-Artikel vom 8.12.2017: Europäisches Mobiles Labor bei Marburg-Virus-Ausbruch in Uganda
Kontakt
- Prof. Dr. Stephan Günther
- Abteilungsleiter Virologie
- Telefon: +49 40 285380-547
- Fax: +49 40 285380-459
- E-Mail: guenther@bnitm.de
- Dr. Anna Hein
- Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
- Telefon: +49 40 285380-269
- E-Mail: presse@bnitm.de
- Julia Rauner
- Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
- Telefon: +49 40 285380-264
- E-Mail: presse@bnitm.de
- Die Labordiagnostik | Beratung für Ärzt:innen
- Beratung zum Diagnostikverfahren
- Telefon: +49 40 285380-211
- Fax: +49 40 285380-252
- E-Mail: labordiagnostik@bnitm.de