Mobile Labore
Das Ziel des Teams ist es, Laborkapazitäten der anfordernden Länder zu stärken, damit sie sich rechtzeitig auf Ausbrüche von Infektionskrankheiten durch virale Erreger bis zur Risikogruppe 4 wie z. B. dem Ebola-Virus vorbereiten und darauf reagieren können. Im Rahmen dieses Mandats koordinieren wir zusammen mit der Abteilung Virologie des BNITM auch das Europäische Mobile Labor (EMLab), das über mehr als zehn Jahre Erfahrung mit Feldeinsätzen in Notfallsituationen verfügt. In Zusammenarbeit mit lokalen Partnern unterstützt unsere Gruppe außerdem die Umsetzung langfristiger Programme zum Aufbau von Kapazitäten in endemischen Gebieten. Wir sind Partner mehrerer Netzwerke, darunter die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Global Outbreak Alert and Response Network (GOARN), der Europäische Katastrophenschutzpool und das deutsche Epidemievorbereitungsteam, schnelle Experten Einsatzgruppe der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (SEEG/GIZ).
Wir arbeiten sehr eng mit verschiedenen Abteilungen und Arbeitsgruppen des BNITM sowie mit externen Mitarbeitenden, Partnern und Netzwerken zusammen, um modernste Laborexpertise für Krankheitserreger bis zur Risikogruppe 4 bereitzustellen. Unser Hauptaugenmerk liegt auf hochpathogenen RNA-Viren, doch wir sind flexibel. Falls ein Notfall eintritt wie z.B. bei COVID-19 oder Mpox, können wir uns schnell anpassen und unser Portfolio an Fachwissen dazu erweitern. Dank langjähriger grundlegender und angewandter Laborforschung, Aktivitäten zum Aufbau von Kapazitäten und EMLab-Einsätzen in ressourcenbeschränkten Umgebungen verfügen wir über einzigartige Fähigkeiten und ein breites Wissen, um mit Überwachungssystemen im Bereich der öffentlichen Gesundheit und der operationellen Forschung in Ausbruchssituationen und nicht-Ausbruchssituationen zu unterstützen. Wir beteiligen uns aktiv an verschiedenen Lehrveranstaltungen (EPICID, Lab Sphere) und organisieren einmal im Jahr eine EMLab-Schulung, um den Pool von EMLab-Expert:innen aufrechtzuerhalten. Wir möchten harmonisierte Prozesse und Ausbildungspläne entwickeln, um einen nachhaltigen Ansatz zu ermöglichen. Dieser soll sicherstellen, dass der Pool von Expert:innen, die solche mobilen Labors betreiben, vergleichbare Daten in hoher Qualität liefert. In diesem Sinne haben wir die Einrichtung des nigerianischen mobilen Labors am Irrua Specialist Teaching Hospital, Irrua, Nigeria, unterstützt, das wir nach wie vor gemeinsam leiten. Unser Expertenpool unterstützte auch die mobilen Labore der East African Community (EAC) bei der Einrichtung und Schulung zur Diagnostik von Ebola- Viren (2018-2019).
Derzeit bauen wir die EMLab-Einheiten und -Dienstleistungen aus, die wir zur Unterstützung von Maßnahmen bei Ausbrüchen anbieten. Das EMLab ist Teil des Europäischen Katastrophenschutzpools (ECPP) in Deutschland und Partner der WHO/GOARN.
Kurz gesagt lassen sich unsere Kernaktivitäten wie folgt zusammenfassen:
- Bereitstellung von Laborexpertise und entsprechenden Schulungen im Bereich der Diagnostik, Serologie und/oder Sequenzierung von viralen hämorrhagischen Fiebern und anderen ausbruchsgefährdeten Viruserkrankungen
- Soweit erforderlich Unterstützung der Überwachung von Infektionskrankheiten, die durch Erreger bis zur Risikogruppe 4 verursacht werden
- Kurzfristiger, flexibler, professioneller und globaler Einsatz in Notfallsituationen (WHO/GOARN, ECPP oder SEEG/GIZ)
- Unterstützung in der Entwicklung, Validierung und Umsetzung neuer Diagnostikmethoden
- Unterstützung der operativen Forschung vor Ort
- Aufbau mobiler und/oder stationärer Laborkapazitäten in ressourcenarmen Gebieten in enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnern wie Nigeria, Guinea, Benin und Sierra Leone
- Koordinierung der mobilen Laborkapazitäten einschließlich des Europäischen Mobilen Labors (EMLab)
Dr. Sophie Duraffour
Telefon: +49 40 285380-641
Fax: +49 40 285380-941
E-Mail: duraffour@bnitm.de
Beate Becker-Ziaja
Telefon: +49 40 285380-411
E-Mail: beate.becker-ziaja@bnitm.de