Zeckenbissfieber und Fleckfieber

Das BNITM bietet zur Diagnostik von Zeckenbissfiebern und Fleckfiebern verschiedene molekularbiologische und serologische Nachweisverfahren an (Untersuchungsauftrag bakterielle Erkrankung). Diese durch verschiedene Rickettsien ausgelösten Erkrankungen treten klinisch oft durch Fieber, Kopfschmerzen, Ausschlag und ein nekrotisches Hautareal, den Eschar, in Erscheinung.

Treten diese Symptome nach einem Zeckenbiss in den Tropen, Subtropen oder aber auch bei uns in Deutschland auf, so spricht man von einem Zeckenbissfieber, das von unterschiedlichen Zecken-Arten übertragen werden kann.

Verschiedene Zeckenbissfieber-Rickettsien können dabei diese Erkrankung auslösen. In Zentraleuropa sind beispielsweise Rickettsia aeschlimanniiRickettsia helveticaRickettsia slovacaRickettsia raoultii, Rickettsia monacensis verbreitet. Bei Ansteckung im Mittelmeerraum kann ein Mittelmeerzeckenbissfieber durch Rickettsia conorii vorliegen, bei Infektion in Südafrika beispielsweise das Afrikanische Zeckenbissfieber durch Rickettsia africae.

Bild eines Typischen Eschar beim Zeckenbissfieber
Typischer Eschar beim Zeckenbissfieber   ©BNITM

 

Die Zeckenbissfieber verlaufen vergleichsweise mild, eine Ausnahme bildet hierbei jedoch das häufig schwerverlaufende Rocky Mountain Spotted Fever durch Rickettsia rickettsii nach Zeckenbiss in Nord- und Südamerika oder der Karibik.

 

Zu sehen ist menschliche Haut mit vielen roten Flecken.
Bild eines Exanthems beim Fleckfieber - der Ausschlag beim Zeckenbissfieber sieht ähnlich aus.   ©BNITM

Treten die genannten Symptome nach einem Kleiderlausbefall oder Flohbissen auf, jedoch häufig ohne Eschar, so spricht man von epidemischen oder endemischen Fleckfiebern. Das Exanthem sieht ähnlich aus wie der Ausschlag beim Zeckenbissfieber.

Die Fleckfieber sind deutlich schwerwiegenderen Erkrankungen, bei denen es zu Komplikationen wie Enzephalitis, Hepatosplenomegalie, Myokarditis und Pneumonie kommen kann, und werden durch Rickettsia prowazekii und Rickettsia typhi ausgelöst. 

Für Infektionen durch R. prowazekii existiert eine Meldepflicht.

 


 

PCR-Diagnostik

In der Frühphase der Zeckenbissfieber und der Fleckfieber können die Erreger mittels real time-PCR aus EDTA-Blut des Patienten detektiert werden, nach der Entwicklung des Eschars mittels real time-PCR auch in dieser nekrotischen Hautläsion, die der Inokulationsstelle der Erreger entspricht. Hierzu kann eine kleine Probe des Eschars in das Labor eingesendet werden, gute Ergebnisse werden auch mit einem feuchten Abstrich des Eschars erzielt. Bei positiver PCR erfolgt die Sequenzierung und Bestimmung der verantwortlichen Rickettsien-Spezies. 

Auch Zecken, Kleiderläuse und Flöhe von Patient:innen mit entsprechender Symptomatik können mit der real time-PCR und im positiven Falle mit anschließender Sequenzierung auf diese Erreger untersucht werden.  


Serologie

Zusätzlich zur PCR kann das Patientenblut auch serologisch auf das Vorliegen eines Zeckenbissfiebers oder Fleckfiebers untersucht werden. Bis zur Serokonversion vergehen allerdings oft mehr als 5 Tage. In der indirekten Immunfluoreszenz werden IgM- und IgG-Antikörper gegen Zeckenbissfieber-Rickettsien und gegen Fleckfieber-Rickettsien bestimmt.

 

Zu sehen ist einschwarzer Hintergrund mit roten Flecken, einge davon sind grün/gelb ummantelt..
Rickettsien-Diagnostik - Indirekte Immunfluoreszenz   ©BNITM

Kontakt

Auskunft

  • Prof. Dr. med.  Dennis Tappe
  • Telefon: +49 40 285380-499
  • Fax: +49 40 285380-252
  • E-Mail: tappe@bnitm.de

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