Mitteilung

Dr. Johannes Mischlinger vom BNITM erhält Deutschlands ältesten Medizinpreis für seine Forschung an Malaria und Loiasis

Dr. Johannes Mischlinger vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) wird für seine Optimierung der mikroskopischen Diagnostik von Malaria und Loiasis in den Tropen von der Dr.-Martini-Stiftung ausgezeichnet. Die dem Preis zugrunde liegenden Studien führte Mischlinger am Albert- Schweitzer-Urwaldkrankenhauses in Lambaréné (Gabun) durch, einer Region in der Malaria und Loiasis verstärkt vorkommen.

Dr. Johannes Mischlinger erläutert Inhalte seiner ausgezeichneten Arbeit. Quelle: BNITM.
Dr. Johannes Mischlinger erläutert Inhalte seiner ausgezeichneten Arbeit.   ©BNITM

„Ich arbeitete an der klinischen Evaluierung von neuen Malariamedikamenten, als ich während der Routine-Mikroskopie bemerkte, dass Malariaparasiten vermeintlich zu höherer Zahl in Kapillarblut vorkommen, als in venösem Blut.“ begründet Mischlinger den Ausgangspunkt seiner Studien. In einer systematisch angelegten Studie zu Parasitämien in Kapillarblut mit rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern konnte er diese Annahme letztlich statistisch untermauern. Das untersuchte Kapillarblut wies vergleichsweise 15% mehr Malariaparasiten auf und ermöglicht somit eine sensitivere Diagnostik, als das herkömmlich verwendete venöse Blut. Eine weitere Optimierung der Malaria-Diagnostik gelang Mischlinger durch die Analyse der Validität und der Reliabilität von speziellen Malaria-Mikroskopiemethoden. „Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die so genannte Lambaréné-Methode wesentlich besser für die Schätzungen von Parasitämien geeignet ist, als die von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfohlene Standard-Methode.

Gabun gehört neben Äquatorialguinea zu den Hauptverbreitungsgebieten der Loiasis, einer Erkrankung die durch den Fadenwurm Loa Loa ausgelöst wird und mit Entzündungen und Schwellungen der Haut einhergeht. Mischlinger nutzte die Blutproben seiner Malariastudie weiter für eine Verbesserung der Diagnostik der Loiasis. Er entwickelte eine auf klinischen und verhaltensspezifischen Faktoren basierende Einordnung des Patienten, die die Diagnostik von Loiasis zukünftig erleichtert. „Die Forschung in Lambaréné war sehr aufschlussreich, aber auch mit Schwierigkeiten verbunden.“ erklärt Mischlinger. „Ohne die Bereitschaft der in den Projekten beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, hätte ich diese Ergebnisse nicht erzielen können, wofür ich allen sehr dankbar bin.“ Die Ergebnisse seiner Studien wurden in drei Fachmagazinen veröffentlicht. 


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