Forschungsförderung für Projekt zur genetischen Anpassung von Salmonellen in Afrika
DFG fördert epidemiologische Studie des BNITM in Sub-Sahara-Afrika
Hamburg, 04. Juli 2018. Es sind nicht immer die tropischen Erreger, die auf dem afrikanischen Kontinent für hohe Todesfallzahlen sorgen. Salmonellen führen in Industrieländen meist zu harmlosen Magen-Darm-Infektionen. In vielen Entwicklungsländern hingegen sind diese Erreger die Hauptursache für Blutbahninfektionen (Sepsis) und sind weltweit jedes Jahr für über eine Million Todesfälle verantwortlich. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert nun ein Kooperationsprojekt des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin, zusammen mit dem Robert Koch-Institut (RKI) und Forschungsinstituten in Ghana und Tansania, um die Rolle von Salmonelleninfektionen in Afrika genauer zu untersuchen.
Eine entscheidende Rolle für die unterschiedlichen Verlaufsformen der Infektion mit Salmonella entericascheint unter anderem im Erregerreservoir zu liegen, also den Tieren, in denen sich die Bakterien vermehren und über die sie weiterverbreitet werden. Während die sogenannten nicht-typhoidalen Salmonellen (NTS) in Industrienationen vorwiegend vom Tier auf den Menschen übertragen werden, scheint dieser Übertragungsweg in Sub-Sahara-Afrika eine eher untergeordnete Rolle zu spielen. Erste Studien weisen darauf hin, dass sich die Salmonellen genetisch an verschiedene Erregerreservoire angepasst haben. Der Frage, worin diese Anpassungen bestehen,will sich Dr. Denise Dekker aus der Abteilung Infektionsepidemiologie des BNITM widmen. Ihr Projekt wird von der DFG für drei Jahre mit rund einer Millionen Euro gefördert.
„Innerhalb des Projektes wollen wir die möglichen Transmissionsreservoire von Salmonellen untersuchen. Hierzu analysieren wir genetische Faktoren, die der Anpassung an Mensch und Tier zugrunde liegen“ beschreibt Denise Dekker ihr Kooperationsprojekt. Sie arbeitet bereits seit fast 10 Jahren in enger Kooperation mit dem Kumasi Center for Collaborative Research(KCCR) in Ghana und dem National Institute for Medical Research(NIMR) in Tansania zusammen, an denen große Teile dieses Forschungsprojektes angesiedelt sind.
„Wir werden vor Ort in großen Studienteams zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus dem RKI arbeiten. Das Projekt soll darüber hinaus afrikanische Nachwuchsforscher vor Ort ausbilden und neue Netzwerke in der Sub-Sahara-Region etablieren.“ sagt Prof. Dr. Jürgen May, Leiter der Abteilung Infektionsepidemiologie. „Gelingt es, mehr über die Reservoire der Erreger herauszufinden, können wir diese in Zukunft besser kontrollieren und Übertragungswege eindämmen.“
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Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin(BNITM) ist Deutschlands größte Einrichtung für Forschung, Versorgung und Lehre auf dem Gebiet tropentypischer und neu auftretender Infektionskrankheiten. Aktuelle Forschungsschwerpunkte bilden Malaria, hämorrhagische Fieberviren, Gewebewürmer und die Entwicklung von Diagnostika. Für den Umgang mit hochpathogenen Viren und infizierten Insekten verfügt das Institut über Laboratorien der höchsten biologischen Sicherheitsstufe (BSL4) und ein Sicherheits-Insektarium (BSL3). Das BNITM umfasst das nationale Referenzzentrum für den Nachweis aller tropischen Infektionserreger und das WHO-Kooperationszentrum für Arboviren und hämorrhagische Fieberviren. Gemeinsam mit dem ghanaischen Gesundheitsministerium und der Universität von Kumasi betreibt es ein modernes Forschungs- und Ausbildungszentrum im westafrikanischen Regenwald, das auch externen Arbeitsgruppen zur Verfügung steht.
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Abteilung Infektionsepidemiologie
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Weitere Mitteilungen der Abteilung Infektionsepidemiologie:
https://www.bnitm.de/aktuelles/mitteilungen/7388-auf-dem-weg-zu-global-health-deutschlands-forschungsbeitrag-zu-vernachlaessigten-tropenkrankheiten-ntds-erstmals-umfassend-ausgewertet/
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