Mitteilung

Weltmalariatag: Dialog mit BNITM-Experten im KörberForum

Anlässlich des Weltmalariatags am 25. Mai 2019 hat eine rege Diskussion zum Thema Malariaforschung-, -diagnostik und -behandlung stattgefunden. Der weite Weg der Ursachenforschung bis hin zur Medikamentenentwicklung sowie politische Fragen standen im Fokus der öffentlichen Veranstaltung im KörberForum in der Hamburger HafenCity mit Experten des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNITM) und der Wissenschaftsjournalistin Marion Förster.

Das Bild zeigt, wie sich der Malariaparasit 48 Std. nach der Infektion in der Leber einnistet.
Faszination Malaria: Malariaparasit (Schizonten-Stadium, grün) in Leberzelle (rot). 48 Std nach Infektion im Labor. Gefärbt mit Fluoreszenzmarker.   ©BNITM | Volker Heussler

Anlässlich des Weltmalariatags am 25. Mai 2019 hat eine rege Diskussion zum Thema Malariaforschung-, -diagnostik und -behandlung stattgefunden. Der weite Weg der Ursachenforschung bis hin zur Medikamentenentwicklung sowie politische Fragen standen im Fokus der öffentlichen Veranstaltung im KörberForum in der Hamburger HafenCity mit Experten des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNITM) und der Wissenschaftsjournalistin Marion Förster. Denn Malaria ist, trotz jahrzehntelanger intensiver Forschung, noch immer eine der weltweit häufigsten Infektionskrankheiten: Nach wie vor erkranken jährlich über 200 Millionen Menschen und sterben etwa 450.000 Menschen. "Dabei müsste heute kein Mensch mehr an Malaria sterben", betont Prof. Egbert Tannich, Vorstandsvorsitzender des BNITM.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im Jahr 2015 ein ehrgeiziges Ziel ausgesprochen: Neuerkrankungen sollen bis 2030 um 90 Prozent sinken. Diesem Ziel ist man seitdem jedoch bisher kaum nähergekommen. Vor allem Länder auf dem afrikanischen Kontinent sind betroffen. Zehn der elf Nationen mit den höchsten Erkrankungszahlen befinden sich dort.

Prof. Michael Ramharter, Leiter der Klinischen Forschung am BNITM, ergänzt: "Eigentlich sind wir heutzutage in einer sehr komfortablen Situation. Uns stehen Medikamente – zumeist Kombinationen aus zwei oder drei Präparaten – zur Verfügung, die wirksam und sehr gut verträglich sind." Darauf könne man sich jedoch nicht ausruhen, denn erste Resistenzen gegen Kombinationstherapien in Südost-Asien zeigten sich bereits.

"Noch immer werden mehrere zehn Millionen Menschen nicht mit den vorhandenen Medikamenten versorgt. Wir müssen die Gesundheitssysteme verbessern, damit die Kindersterblichkeit in Afrika sinkt", erklärt Tannich.

Prof. Jürgen May, Leiter der Abteilung Infektionsepidemiologie, berichtet von neu eingeworbenen Forschungsprojekten. Es sollen neue Medikamente getestet werden, die bei einer Resistenzbildung sofort eingesetzt werden könnten: Eine neue Dreifach-Kombination der nächsten Generation. Hierfür startete die Gruppe um May gemeinsam mit dem Kumasi Centre for Collaborative Research (KCCR) eine große Behandlungsstudie in verschiedenen afrikanischen Ländern.

Am 25. April 2019 zu Gast im KörberForum in Hamburg mit der Wissenschaftsjournalistin Marion Förster: Egbert Tannich, Michael Ramharter und Jürgen May (von links).

Das Bild zeigt die Körbergruppe auf einem Podium.

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