Mission made possible trotz COVID19: BNITM hilft bei Eindämmung des Ebola-Ausbruchs in Guinea
Teams des BNITM unterstützten beim Testen und Sequenzieren von Patientenproben
Dem Hilfeersuchen des Gesundheitsministeriums von Guinea folgend, hat das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) Teams entsandt, um Guinea beim Aufbau einer landesinternen Sequenzierung mit dem MinION von Oxford Nanopore zu unterstützen und den Bedarf an Diagnostikkapazität zu stärken. Die Mission fand im Rahmen des WHO-Netzwerks "Global outbreak alert and response network" (GOARN) und des "Global Health Protection Programme "(GHPP) des Bundesministeriums für Gesundheit statt.
Diese Aktivitäten haben maßgeblich zu der Erkenntnis beigetragen, dass das Ursprungsvirus des aktuellen Ausbruchs mit dem Ebola-Virus-Stamm Makona verwandt ist, der während der Epidemie 2014-2016 zirkulierte. Diese Ergebnisse wurden in einem gemeinsamen Beitrag mit zwei anderen Sequenzierlaboren auf virological.org geteilt.
In den Laboren in Conakry, NZérékoré und Gueckédou, die an der Ebola-Virus- und SARS-CoV-2-Diagnostik beteiligt sind, wurde außerdem ein standortübergreifendes und langfristiges Trainingsprogramm zum Aufbau von Kapazitäten gestartet.
Teams des BNITM wurden Anfang März im Rahmen von WHO/GOARN nach Guinea entsandt, um die Labore bei der Bekämpfung des Ebola-Ausbruchs zu unterstützen, insbesondere die Labore des Regional Hospitals von NZérékoré im Epizentrum des Ausbruchs, das Labor für Virale Hämorrhagische Fieber in Gueckédou sowie das guineische Labor für Virale Hämorrhagische Fieber (LFHG) in Conakry, letzteres zum Aufbau der Sequenzierkapazitäten im Land.
Es wird erwartet, dass in den kommenden Monaten weitere Expertenteams diese Mission fortsetzen werden, um eine nachhaltige Wirkung und einen nachhaltigen Nutzen für die Labore zu erzielen. Zusätzlich zu der Entsendung von Expert:innen hat das BNITM die drei Partnerlabore ebenfalls mit Reagenzien und Geräten unterstützt.
Die Implementierung der Sequenzierung im Land war auch dank des vom GHPP finanzierten Programms "Lassa Nigeria - Aufbau von Sequenzierkapazitäten" möglich. Dieses Programm zielt darauf ab, Sequenzierungskapazitäten in Regionen mit begrenzten Ressourcen zu ermöglichen. Expert:innen und Kapazitäten waren schnell verfügbar, um auf die Bedürfnisse Guineas adäquat zu reagieren, und ein langfristiges Trainingsprogramm wurde gestartet. Diese Arbeiten waren entscheidend, um gemeinsam mit den guineischen Expert:innen den Ursprung des EVD-Ausbruchs aufzuklären. In der Tat stammt das aktuelle Ebola-Virus nicht von einer neuen Tier-zu-Mensch-Übertragung, sondern von einer Person, die zuvor mit einem Virus infiziert war, das 2014-2016 zirkulierte. Das guineische Gesundheitsministerium hat über die "Agence Nationale de Sécurité Sanitaire" (ANSS), die WHO und andere Partner geeignete Kommunikationsmittel auf den Weg gebracht, um diese Erkenntnisse zu verbreiten und die Stigmatisierung von Personen, die von EVD genesen sind, zu verhindern.
Das BNITM arbeitet über die ANSS weiterhin eng mit dem Gesundheitsministerium Guineas, der WHO, GOARN und den Laboren in Conakry, NZérékoré und Gueckédou zusammen, um das Land in dieser Notstandsphase bestmöglich zu unterstützen.
Hintergrund: Das BNITM ist seit vielen Jahren Partner des Labors von Prof. Magassouba N'Faly in Conakry. Das BNITM hat nach Beendigung der Ebola-Epidemie 2014-2016 dank dem GHPP die Zweigstelle des Labors von Prof. Magassouba in Gueckédou modernisiert und unterstützt sie vollständig. Fünf engagierte Biolog:innen leiten eigenständig das "Laboratoire des Fièvres Hémorragiques Virales de Gueckédou". Drei von ihnen wurden während der Ebola-Epidemie 2014-2016 intensiv im Europäischen Mobilen Labor ausgebildet. Sie bieten seit 2016 in Waldguinea einen Diagnostikservice für ein breites Spektrum an viralen hämorrhagischen Fiebern (einschließlich Ebola) sowie Tuberkulose und HIV an. Derzeit wird die Unterstützung des BNITM auf das Partnerlabor in NZérékoré ausgeweitet.
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