Wie kommunizieren Erreger mit ihren Wirten?
Neue Graduiertenschule startet am Bernhard-Nocht-Institut
Hamburg. Wie können Krankheitserreger wie die Erreger der Malaria im Menschen überleben und Schaden anrichten? Und warum löst der Erreger der Chagas-Krankheit erst nach vielen Jahren ein Herzversagen aus? Diesen und vielen weiteren Fragen der tropischen Infektionsbiologie widmen sich ab Frühjahr 2020 sieben neue Promotionsprojekte am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM). Gefördert werden die Projekte mit rund 1,3 Millionen Euro durch die Joachim Herz Stiftung, die einen Antrag von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des BNITM auf eine neue Graduiertenschule bewilligte. Der Fokus der Forschung liegt dabei auf der Interaktion tropischer Krankheitserreger mit ihren Wirten.
Ab Mai und Juni dieses Jahres werden die Nachwuchsforscher der neuen Graduiertenschule ihre Arbeit in verschiedenen Arbeitsgruppen am BNITM aufnehmen und gemeinsam Fragen zur Überlebensstrategie von Krankheitserregern beantworten. Die Schwerpunkte der Gruppen reichen dabei von klassischer und molekularer Parasitologie und Virologie bis zu Insektenkunde und spezieller Immunologie.
„Insbesondere der interdisziplinäre Forschungsansatz dieses Programms hat uns überzeugt. Hinzu kommt, dass die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern ein wesentliches Anliegen unserer Stiftung ist. Deswegen unterstützen wir das BNITM sehr gerne bei diesem Vorhaben“, betont Dr. Henneke Lütgerath, Vorstandsvorsitzender der Joachim Herz Stiftung. Die zukünftigen Doktorandinnen und Doktoranden erwarte am BNITM ein exzellentes Forschungsumfeld mit einzigartigen Infrastrukturen in einem internationalen Umfeld.
Prof. Iris Bruchhaus, Koordinatorin der Graduiertenschule, freut sich über Nachwuchs in der tropischen Infektionsbiologie: „Ein tieferes Verständnis der Interaktionen zwischen Krankheitserregern und ihren Wirten ist von großer Bedeutung für die Entwicklung neuer Impfstoffe oder Therapien, um tropische Infektionen langfristig besser zu kontrollieren“.
Die neue Joachim Herz-Graduiertenschule ergänzt das bereits bestehende Graduiertenprogramm des BNITM, zur Kontrolle von Infektionskrankheiten.
Über das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) ist Deutschlands größte Einrichtung für Forschung, Versorgung und Lehre auf dem Gebiet tropentypischer und neu auftretender Infektionskrankheiten. Aktuelle Forschungsschwerpunkte bilden Malaria, hämorrhagische Fieberviren, Immunologie, Epidemiologie und Klinik tropischer Infektionen sowie die Mechanismen der Übertragung von Viren durch Stechmücken. Für den Umgang mit hochpathogenen Viren und infizierten Insekten verfügt das Institut über Laboratorien der höchsten biologischen Sicherheitsstufe (BSL4) und ein Sicherheits-Insektarium (BSL3). Das BNITM umfasst das nationale Referenzzentrum für den Nachweis aller tropischen Infektionserreger und das WHO-Kooperationszentrum für Arboviren und hämorrhagische Fieberviren. Gemeinsam mit dem ghanaischen Gesundheitsministerium und der Universität von Kumasi betreibt es ein modernes Forschungs-und Ausbildungszentrum im westafrikanischen Regenwald, das auch externen Arbeitsgruppen zur Verfügung steht.
Über die Joachim Herz Stiftung
Die gemeinnützige Joachim Herz Stiftung arbeitet überwiegend operativ und ist vorrangig in den Themenfeldern Naturwissenschaften, Wirtschaft sowie Persönlichkeitsbildung tätig. In diesen drei Bereichen werden auch kleine, innovative Projekte Dritter gefördert. Seit 2017 unterstützt die Stiftung zudem Forschungsprojekte in den Themenfeldern Medizin, Recht und Ingenieurwissenschaften.
Die Joachim Herz Stiftung wurde 2008 errichtet und gehört zu den großen deutschen Stiftungen.
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Prof. Dr. Iris Bruchhaus
Research Group Leader
Telefon : +49 40 285380-472
E-Mail : bruchhaus@bnitm.de
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Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Telefon : +49 40 285380-269
E-Mail : presse@bnitm.de
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Pressesprecher JHS
Telefon : +49 40 285380-32
E-Mail : sfranke@joachim-herz.stiftung.de