Unsere Forschungsprojekte
Unsere Forschung befasst sich mit der Entwicklung und Validierung von serologischen Testsystemen. Wir verfügen über ein jahrelanges Know How in der Herstellung monoklonaler Antikörper, Immunfluoreszenzpräparate und der Entwicklung von ELISA Testen zur Detektion von tropischen und hochpathogenen Erregern und stellen serologische Ringversuche zur Qualitätssicherung von Laboren zur Verfügung.
Ein Großteil unserer Projekte sind Teil des Deutschen Biosicherheitsprogramms der Bundesregierung, welches 2013 vom Auswärtigen Amt als Reaktion auf die gestiegene Gefahr von Terroranschlägen weltweit initiiert wurde. Seit 2013 wurden insgesamt 19 Länder im Rahmen dieses Programms für biologische Sicherheit und Biosicherheit unterstützt.
Alle unsere Projekte bauen auf eine enge Zusammenarbeit und Fortbildung von Laborpersonal durch die Einrichtung und Aufrechterhaltung einer modernen virologischen Diagnostik für z.B. CCHF- und Hanta Viren sowie andere hochpathogene, neuartige Krankheitserreger auf. Es werden Wissenschaftler und Laborpersonal in Biosecurity & Biosafety bei der Handhabung von Proben mit vermuteten oder durch PCR bestätigten Risiko-4- und Risiko-3-Viren geschult. Ein weiterer Fokus liegt auf der Zusammenarbeit und Fortbildung von Ärzten und Krankenschwestern in Krankenhäusern im Umgang mit infektiösem Material.
Entwicklung serologischer Testsysteme
Wir besitzen ein großes Portfolio an monoklonalen Antikörpern gegen verschiedenste Erreger, wie z.B. Lassafieber, Krim-Kongo-Hämorrhagisches-Fieber, West Nil-Fieber, Dengue-Fieber, SARS-CoV-2, Batai, Usutu, Sindbis. Außerdem führen wir eine Referenzprobensammlung mit sehr seltenen und sehr gut charakterisierten Proben, welche wir zur Validierung unserer serologischen Assays verwenden.
Wir arbeiten eng mit der AG Diagnostikentwicklung hier im BNITM zusammen.
Übersicht der hergestellten monoklonalen Antikörper
Spezies | Akronym |
---|---|
Krim-Kongo-Hämorrhagisches Fieber Virus | CCHFV |
Lassavirus | LASV |
Bataivirus | BATV |
Usutuvirus | USUV |
Denguevirus | DENV |
West-Nil-Fieber-Virus | WNV |
Sindbisvirus | SINV |
Toskanafieber-Virus | TOSV |
Sandfly-Fever-Naples-Virus | SFSV (NAP) |
Sandfly-Fever-Pappataci-Virus | SFSV (PAP) |
SARS-Coronavirus-2 | SARS-CoV-2 |
Projekte im Biosicherheitsprogramm
Gefährliche Krankheitserreger kennen keine geografischen oder politischen Grenzen. Sie kommen in der Natur vor und stellen eine regionale, nationale und internationale Bedrohung dar; das hat die Coronavirus-Pandemie der Welt eindrücklich vor Augen geführt. Deshalb ist die kontinuierliche Forschung an diesen Erregern wichtig. Allerdings ist der sichere Umgang mit Viren und Bakterien der höchsten Sicherheitsstufe sowie Toxinen eine Herausforderung.
Das Auswärtige Amt hat am 1. Juli 2013 das Deutsche Biosicherheitsprogramm (DEU BioSP) ins Leben gerufen, um das Risiko dieser Bedrohungen für alle zu minimieren: Es bringt Fachpersonal aus den beteiligten Ländern zusammen, fördert den Austausch über Biosicherheit und schafft ein Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit gefährlichen Krankheitserregern – in der Forschung und im Krisenfall. Es hilft dabei, Laborunfälle und die unbeabsichtigte Freisetzung gefährlicher Erreger (Biosafety) ebenso zu verhindern wie deren vorsätzlichen Missbrauch (Biosecurity). Die Idee hinter dem Programm ist, gefährliche Krankheitserreger im Blick zu behalten, damit sie nicht zu biologischen Risiken werden. Deshalb unterstützt das Deutsche Biosicherheitsprogramm die Erforschung und Überwachung von Krankheitserregern und deren Ausbreitung. Durch eine effiziente Sammlung und Auswertung von Daten können Krankheitsausbrüche frühzeitig erkannt und bekämpft werden. Damit die beteiligten Länder Krankheitsausbrüche eigenständig bekämpfen können, fördert das Programm das Wissen darüber, wie sich gefährliche Krankheitserreger zuverlässig mit modernen Methoden und Geräten identifizieren und diagnostizieren lassen. Auch vermittelt es, wie gute Kommunikation im Krisenfall funktionieren kann. Die beteiligten Institutionen arbeiten gemeinsam an der Entwicklung und Umsetzung von Leitlinien und Strategien im Bereich Biosicherheit, stärken Kompetenzzentren, etablieren Training-of-Trainer-Formate, in denen Wissen eigenständig weitergegeben wird – und stärken auf diese Weise die Partner gezielt und nachhaltig.
Das Programm besteht aus mehreren Einzelprojekten, die zusammen mit folgenden deutschen Institutionen umgesetzt werden:
- Robert-Koch-Institut
- Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit
- Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
- Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit
- Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr