Pressemitteilung

Jubiläum des Kumasi Centre for Collaborative Research in Tropical Medicine (KCCR)

Hamburg gratuliert zu 25 Jahren exzellenter tropenmedizinischer Forschung in Ghana

Kumasi/Hamburg – Mit einem Festakt und einem wissenschaftlichen Symposium begeht das Kumasi Centre for Collaborative Research in Tropical Medicine (KCCR) in Ghana sein 25jähriges Bestehen. Die Forschungseinrichtung wird gemeinschaftlich von der Kwame Nkrumah University of Science and Technology (KNUST), dem ghanaischen Gesundheitsministerium und dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) betrieben. Grundlage des Joint Venture ist ein Staatsvertrag zwischen der Republik Ghana und der Freien und Hansestadt Hamburg.

Mitarbeitende des KCCR in überwiegend roten T-Shirts stehen auf dem Balkon des Instituts, einige winken. Vorn in der Mitte stehen der wissenschaftliche Direktor Prof. Phillips und die blonde Geschäftsführerin Ingrid Sobel.
©KCCR

Zwei Tage lang, vom 29. bis 30. November, feiert das KCCR 25 Jahre erfolgreiche Forschung zu Infektionskrankheiten: in den Tropen, auf dem Campus der KNUST-Universität in Kumasi, der zweitgrößten Stadt Ghanas. Ende 1997 hatten die Republik Ghana und der Hamburgische Senat einen Staatsvertrag geschlossen, der privilegierte Bedingungen für internationale wissenschaftliche Projekte im Land zusichert. In der Folge hat sich das KCCR zu einem bedeutenden, international anerkannten Forschungsinstitut entwickelt. Bei der Bewältigung der COVID-19-Pandemie in Ghana spielt es eine zentrale Rolle.

Zum Festakt am 29. November im Audimax der KNUST-Universität in Kumasi hatten sich der Präsident Ghanas, Nana Akufo-Addo, mehrere Minister und Otumfuo Osei Tutu II, der König der Ashanti, angekündigt, der größten Volksgruppe des westafrikanischen Landes. Das Symposium am Folgetag widmet sich aktuellen Forschungsthemen.

Hochmoderne Labors

Zu den Forschungserfolgen des KCCR zählen unter anderem Studien zur Verbreitung, Genetik und Immunantwort bei der Malaria, zur Epidemiologie von antimikrobiellen Resistenzen, zur Behandlung der Flussblindheit, die Erforschung der genetischen Ursachen einer Form der erblichen Schwerhörigkeit sowie zur Behandlung von Tuberkulose, HIV und vernachlässigten Tropenkrankheiten. 

Aktuell wird an den großen Themen der Globalen Gesundheit und One Health geforscht einschließlich der Epidemiologie, Behandlung und Prävention von Infektionskrankheiten. Dabei stehen Malaria und SARS-CoV-2 sowie tropische Hautkrankheiten und Antimikrobielle Resistenzen im Vordergrund.

Das Bild zeigt das zweistöckige Hauptgebäude des KCCR mit hellgrünem Dach und Solaranlage.
Der Haupteingang des KCCR
  ©KCCR
Das Bild zeigt die Einweihung des Entomologie-Trakts des KCCR. Eine Frau und ein Mann schneiden gemeinsam das rote Band zum Labor durch. Dahinter ist eine Gruppe von afrikanischen und europäischen Personen zu sehen.
Einweihung des Entomologie-Trakts
  ©BNITM | Egbert Tannich
Das Bild zeigt drei afrikanische Forscher und eine afrikanische Forscherin in weißen Kitteln und hellblauen Handschuhen im Labor arbeiten.
Im Labor   ©KCCR
Das Bild zeigt einen Raum mit Regalen, in denen weiße Insektenkäfige stehen.
Die Mückenzucht   ©BNITM

Die Forschungsanlage verfügt über Labore der Bio-Sicherheitsstufe 2 und 3, ein Kühlhaus, ein Insektarium sowie über hochmoderne Diagnostik- und Sequenzierungslabors. Beim Festakt wurde ein neuer Gebäudeteil mit Laboren zur Bekämpfung von Krankheitsausbrüchen eröffnet.

Probentransport mit Drohnen

Während der Coronavirus-Pandemie wurde das Institut zu einer zentralen nationalen Diagnostik-Einrichtungen Ghanas. Bereits Anfang Februar 2020 starteten die Labore mit PCR-Tests von Proben erster COVID-19-Verdachtsfälle. Zudem richtete das KCCR eine Walk-in-Station mit PCR-Tests für Studierende, Angestellte, Fußballer:innen und Reisende ein. Selbst mit Drohnen wurden Patientenproben aus den umliegenden Distrikten zum Institut transportiert. Außerdem trainierten Wissenschaftler:innen etwa 300 Mitarbeitende des ghanaischen Gesundheitswesens darin, Proben zu nehmen und sicher zu transportieren.

Prof. Dr. Richard Phillips: ein Forscher mit kurzen dunklen Haaren und Brille, im blauen Anzug mit hellblauer Krawatte und hellblauem Hemd.
Prof. Richard Phillips, Wissenschaftlicher Direktor des KCCR   ©Richard Phillips

Der Wissenschaftliche Direktor des KCCR, Prof. Richard Odame Phillips: „Die Pandemie war auch für das KCCR eine noch nie dagewesene Herausforderung. Dabei zeigte sich: Unsere Forschung zu One Health und zu Coronaviren hat sich ausgezahlt. Und 25 Jahre gemeinschaftlicher Forschung haben sich ausgezahlt. Krankheitserreger machen nicht an Grenzen halt. Globale Gesundheit können wir nur gemeinsam erreichen. In diesem Sinne wollen wir unsere Arbeit fortsetzen.“

Die Wissenschaftssenatorin und Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg, Katharina Fegebank: „Das KCCR hat eine beeindruckende Erfolgsgeschichte vorzuweisen: Innerhalb von 25 Jahren ist es gelungen, in ressourcenarmen Ländern international anerkannte wissenschaftliche Exzellenz zu erreichen. Ich freue mich, dass Hamburg durch das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin und das KCCR eine hervorragende Kooperation mit Ghana unterhält, Dies unterstreicht einmal mehr auch die Stärken des Wissenschaftsstandortes Hamburg in der Infektions- und One-Health-Forschung.“

Katharina Fegebank: eine Politikerin auf einem Balkon. Links sind rote Blumen zu sehen, rechts die hellen Mauern des Hamburger Rathauses. Katarina Fegebank trägt schulterlanges, braunes Haar und ein blaues Kleid. Vor ihrer Körpermitte berühren sich ihre Fingerspitzen der beiden Hände.
Die Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin der Freien und Hansestadt Hamburg, Katharina Fegebank
Prof. Dr. Jürgen May:ein Forscher, der eine Glatze hat und ein weißes Hemd mit grauem Sakko trägt.
Prof. Jürgen May, Vorstandsvorsitzender des BNITM   ©BNITM | Dino Schachten

Der Vorstandsvorsitzende des BNITM, Prof. Jürgen May: „Das KCCR liegt uns am BNITM besonders am Herzen. Es ist Forschenden aus Ghana und Deutschland in den letzten 25 Jahren gelungen, mit Neugier, Ehrgeiz und hohem persönlichen Engagement ein führendes Forschungsinstitut in Afrika aufzubauen. Die Herausforderungen für die Globale Gesundheit meistern wir nur gemeinsam, durch gleichberechtigtes Forschen auf Augenhöhe. Wir freuen uns darauf, in diesem Sinne weiterhin nachhaltig mit dem KCCR zusammenzuarbeiten.”

Das KCCR hat mittlerweile mehr als 300 Beschäftigte, 13 Forschungsgruppen und zahlreiche weitere Forschungsprojekte. Es kooperiert mit weltweit 116 Partnerinstitutionen. Die Zahl der Publikationen stieg von jährlich ein bis drei in den Gründungsjahren auf 78 im Jahr 2022. Ein weiteres Wachstum wird erwartet.

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Hintergrundinformationen

Das KCCR arbeitet auf der Grundlage eines Staatsvertrags, den die Republik Ghana und die Freie und Hansestadt Hamburg 1997 unterzeichnet haben. Danach stellt die KNUST dem Institut einen Teil ihres Campus zur Verfügung und organisiert die logistische Anbindung an die Universität. Das BNITM sorgt mit seinen Bund-Länder-Mitteln der Leibniz-Gemeinschaft für die Grundfinanzierung. Die Wissenschaftler:innen des KCCR werben die notwendigen Drittmittel für ihre Forschungsvorhaben ein. Das Forschungsgebäude des KCCR wurde mit Mitteln der Volkswagenstiftung, staatlichen Institutionen und der Vereinigung der Freunde des Tropeninstituts Hamburg e.V. errichtet und erweitert.

Ansprechperson

Prof. Dr. Richard Odame Phillips

Wissenschaftlicher Direktor KCCR

E-Mail : info@kccr.de

Prof. Dr. Jürgen May (Chair)

Vorstandsvorsitzender

Telefon : +49 40 285380-261

E-Mail : may@bnitm.de

Dr. Eleonora Schönherr

Presse- & Öffentlichkeitsarbeit

Telefon : +49 40 285380-269

E-Mail : presse@bnitm.de

Julia Rauner

Presse- & Öffentlichkeitsarbeit

Telefon : +49 40 285380-264

E-Mail : presse@bnitm.de