Neuigkeiten der Gruppe
November 2024
Zweites Training zur klinischen Behandlung von Schlangenbissen in Wa, Ghana
Schlangenbisse stellen weltweit eine erhebliche Gesundheitsbedrohung dar, die ein gründliches Verständnis und rechtzeitiges Eingreifen erfordert. Indem medizinisches Personal mit grundlegenden Kenntnissen und Fähigkeiten ausgestattet wird, soll die klinische Behandlung verbessert, die langfristigen gesundheitlichen Folgen gemildert und letztlich das Leben der von Schlangenbissen betroffenen Bevölkerungsgruppen verbessert werden.
Nach dem Erfolg der ersten Schulung im Jahr 2023 führte die Arbeitsgruppe „Neglected Diseases and Envenoming“ am 27. und 28. November gemeinsam mit der Global Health and Infectious Diseases Research Group am Kumasi Center for Collaborative Research eine zweite Trainingsrunde zu Schlangenbissen in Ghana durch. In diesem Jahr wurden zwei verschiedene Kurse angeboten: ein Basiskurs für neue Teilnehmende und ein Folgekurs für diejenigen, die bereits im letzten Jahr teilgenommen hatten, sowie für Personen mit mehr Erfahrung in der Behandlung von Schlangenbissen. Die Teilnehmenden hörten von den lokalen Experten Dr. Steve Blankson und Dr. Nabil Dekpeh sowie von den internen Experten Dr. Melvin Agbogbatey, Dr. Jörg Blessmann und Dr. Benno Kreuels. Die Schulung ist Teil der Klinikpartnerschaft* zwischen dem Upper West Regional Hospital und dem BNITM.
Der Basiskurs konzentrierte sich auf die wesentlichen Kenntnisse und Fähigkeiten für die Behandlung von Schlangenbissen, einschließlich der Identifizierung von Giftschlangen, Erste-Hilfe-Techniken und Indikationen für den Einsatz von Gegengift. Die Teilnehmenden lernten durch eine Kombination aus Vorträgen, praktischen Übungen und interaktiven Diskussionen, so dass sie am Ende des Kurses über eine solide Grundlage im Umgang mit Schlangenbissen verfügten.
Das Training für Fortgeschrittene vertiefte komplexe Fälle und Behandlungsprotokolle, die auch auf den Schlangenbissfällen der vorgestellten klinischen Datenbank basierten. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, ihre Erfahrungen auszutauschen, Herausforderungen zu diskutieren und ihre Fähigkeiten unter fachkundiger Anleitung zu verfeinern. Beide Schulungen fanden mit insgesamt über 100 Teilnehmenden großen Anklang.
* Die Klinikpartnerschaft ist ein gefördertes Projekt des Förderprogramms Klinikpartnerschaften der Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Das Programm ist beauftragt und wird finanziert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) finanziert das Förderprogramm anteilig mit. Homepage: www.klinikpartnerschaften.de
Oktober 2024
Kein Hokus Pocus: POCUS Trainings in Blantyre and Mangochi
In ressourcenarmen Gegenden kann Ultraschalltechnologie die klinische Versorgung erheblich verbessern, indem sie insbesondere in finanziell eingeschränkten ländlichen Gebieten wichtige Diagnosen ermöglicht.Point-of-Care-Ultraschall (POCUS) ist ein einfaches, kosteneffizientes Instrument mit dem Potenzial, die klinische Entscheidungsfindung zu unterstützen und die Sicherheit der Patienten und Patientinnen zu verbessern. Dieses vielseitige Instrument eignet sich für eine Reihe von Erkrankungen, von Infektionskrankheiten bis hin zu Notfällen, und überbrückt erhebliche Lücken in der Gesundheitsversorgung.
Im Oktober 2024 organisierten die Kamuzu University of Health Sciences (KUHeS) und das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) gemeinsam drei Point-of-Care-Ultraschallkurse (POCUS). Die Kurse wurden von Dr. Tamara Phiri, KUHeS, Grace Banda-Katha, KUHeS, Dr. Paul Rahden, BNITM, und Dr. Benno Kreuels, BNITM, organisiert und durchgeführt. Charles Hassan, Mangochi District Hospital, unterstützte die Organisation des Trainingkurses in Mangochi und Moustapher Sande, KUHeS, unterstützte die Organisation des Trainingkurses in Blantyre.
Am ersten Kurs nahmen 14 ausgewählte, herausragende Ärzte und Ärztinnen aus verschiedenen Abteilungen des Queen Elizabeth Central Hospital (QECH), des Mangochi District Hospital, des Zomba Central Hospital und des Lighthouse Trust teil, die POCUS regelmäßig in ihrer täglichen Praxis einsetzen und sich darauf konzentrierten, lokale Dozenten für künftige Kurse aufzubauen. Alle erfolgreichen Kursabsolventen fungierten anschließend als Dozenten in einem der Einsteigerkurse in Blantyre oder Mangochi.
In dem Anfängerkurs in Blantyre erlernten 15 Teilnehmende aus verschiedenen Abteilungen des Queen Elizabeth Central Hospital, des Neno District Hospital sowie der Universität von Simbabwe grundlegende POCUS-Kenntnisse einschließlich relevanter Protokolle wie FAST, FASH und CURLS. Die beiden Teilnehmenden aus Simbabwe, Portia Vambe und Tavengwa Manenji, sind Partner des Klinikpartnerschaft*-Projekts „POCUZ - Point-of-Care Ultrasound for Zimbabwe“. Beide werden den Aufbau von POCUS-Schulungen in Harare unterstützen.
Der POCUS-Anfängerkurs in Mangochi wurde zum ersten Mal durchgeführt. 14 Teilnehmende aus verschiedenen Abteilungen besuchten den Kurs, in dem sie, ähnlich wie im Kurs in Blantyre, grundlegende POCUS-Fähigkeiten erlernten. Eine Bedarfsermittlung sowie erste Schulungserfahrungen in den Distrikten werden dazu beitragen, dass künftige Kurse auf die lokalen Anforderungen des jeweiligen Distrikts zugeschnitten werden.
Diese Trainings sind Teil des Projekts „Taking Point-Of-Care Ultrasound to the District in Malawi“, das von der Else Kröner-Fresenius Stiftung (EKFS) finanziert wird. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der EKFS: https://ekfs.de/humanitaere-foerderung/aktuelle-foerderungen/taking-point-care-ultrasound-pocus-district
* Die Klinikpartnerschaft ist ein gefördertes Projekt des Förderprogramms Klinikpartnerschaften der Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Das Programm ist beauftragt und wird finanziert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) finanziert das Förderprogramm anteilig mit. Homepage: www.klinikpartnerschaften.de
Oktober 2024
Neues Projekt für digitale Gesundheitsinnovationen: Die VIPER-App
Digitale Anwendungen, wie z. B. Handy-Apps, können den Zugang der Öffentlichkeit und der medizinischen Fachkräfte zu zuverlässiger Gesundheitsberatung verbessern.Der Nutzen dieser Instrumente hängt jedoch von ihrer Relevanz, Zugänglichkeit, Zuverlässigkeit und Benutzerfreundlichkeit ab.Die Einbeziehung der vorgesehenen Nutzenden dieser Instrumente in den Entwicklungsprozess kann daher zu Instrumenten führen, die so gestaltet sind, dass sie wirklich etwas bewirken.
Wir freuen uns sehr, bekannt geben zu können, dass unser neues Projekt „VIPER-App“ am 1. Oktober 2024 offiziell gestartet ist. Dieses Projekt wird in Kooperation mit der Universität Bamberg und zusammen mit Partnern des Instituts für Community Health Research (ICHR) und Think Modular durchgeführt. Das Projekt wurde offiziell mit einem Online-Kick-off-Meeting am 29. Oktober 2024 gestartet. Ein persönliches Kick-off-Meeting ist für Anfang 2025 am ICHR in Vietnam geplant.
Dieses Projekt wird in den nächsten zwei Jahren in Vietnam durchgeführt und soll das Ziel der WHO unterstützen, die Zahl der Todesfälle und Behinderungen infolge von Schlangenbissen bis 2030 zu halbieren.
Die Ergebnisse dieses Projekts sind 1) ein konzeptioneller Prototyp für Schlangenbissvergiftungen in Vietnam, 2) Bewertungen des Prototyps durch Interessengruppen und 3) Empfehlungen für die Entwicklung digitaler Tools im Zusammenhang mit vernachlässigten tropischen Krankheiten (NTDs) im weiteren Sinne.
Durch die Einbeziehung der Erkenntnisse und Erfahrungen der betroffenen Gemeinschaften soll das VIPER-App-Projekt einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsergebnisse leisten. Dieses Projekt befasst sich mit den unmittelbaren gesundheitlichen Problemen im Zusammenhang mit Schlangenbissen und schafft einen Präzedenzfall für die Entwicklung innovativer digitaler Lösungen für andere NTDs.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit allen unseren Partnern in den nächsten zwei Jahren!
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der German Alliance for Global Health Research (GLOHRA) gefördert.
September 2024
Willkommen im Team, Bao!
Wir freuen uns, unseren neuesten Zugang zum Team vorstellen zu können: Bao Truong. Bao promoviert derzeit am UKE/Universität Hamburg in Hamburg, Deutschland, wo er sich auf die Untersuchung der Schlangenverbreitung und Schlangenbissvergiftung in Vietnam konzentrieren wird.
Bao hat als Forscher am Institute for Community Health Research der Universität Hue in Hue, Vietnam, gearbeitet. Er engagiert sich für die Sensibilisierung der Bevölkerung für Schlangen und Schlangenbisse, was für die Verbesserung der Kenntnisse über die Belastung durch Schlangenbisse in Vietnam wichtig ist.
Ziel seiner Promotion ist es, die Verbreitung von Giftschlangen, das Risiko von Schlangenbissen und die Einstellung der Bevölkerung zu Schlangen in Vietnam zu analysieren, um die Prävention und das Management von Schlangenbissen in Vietnam zu verbessern.
Wir sind sehr froh, dass Bao unser Team verstärken wird! Sein Fachwissen und seine Motivation sind eine wertvolle Bereicherung, und wir freuen uns auf die positiven Beiträge, die er zu unserer Arbeit leisten wird.
August 2024
Von Kuching nach Oxford: Vorträge über Schlangenbissvergiftungen auf internationalen Konferenzen
Wissenschaftliche Konferenzen sind für den weltweiten Wissensaustausch von entscheidender Bedeutung und fördern die Zusammenarbeit, die für Fortschritte bei der Behandlung von Schlangenbissen notwendig ist. Diese Vernetzung trägt unmittelbar zur raschen Verbreitung innovativer Ansätze und deren Anpassung an lokale Bedürfnisse bei. Der Austausch auf solchen Veranstaltungen ist ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung des WHO-Ziels, die Zahl der Todesfälle durch Schlangenbisse bis 2030 zu halbieren.
Im August präsentierte unsere Arbeitsgruppe auf zwei Konferenzen die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten zum Thema Schlangenbissvergiftungen. Vom 5. bis 9. August nahmen Dr. Jörg Blessmann und Bao Truong am 10. Weltkongress für Herpetologie in Kuching auf der Insel Borneo in Malaysia teil. Dr. Blessmann leitete zwei Sitzungen und hielt zusätzlich einen Vortrag zum Thema ‘Infection after snakebite envenoming – experience in Laos and a review of the literature’ sowie zum Thema ‘Treatment of snakebite envenoming with small molecule therapeutics – what is in the pipeline’. Bao Truong stellte die Ergebnisse seiner Forschungsarbeit mit Dr. Blessmann in Vietnam unter dem Titel ‘Distribution of the Medically Important Snakes and the Availability of Antivenom in Vietnam: A Hospital-based Study’. Während ihres Besuchs erkundeten sie auch die reiche Herpetofauna Borneos auf einer Herpingtour und beobachteten Schlangen und andere Reptilien und Amphibien in ihren natürlichen Lebensräumen.
Später im August, vom 20. bis 22. August, nahmen unsere Post-Docs Dr. Jade Rae und Dr. Paul Rahden an der Oxford Venom and Toxins Conference 2024 teil. Jade hielt einen Vortrag über Kreuzotterbisse in Deutschland und beschrieb die noch zu veröffentlichende epidemiologische Analyse von Daten, die von Giftnotrufzentralen in ganz Deutschland gesammelt wurden. Unserem Team haben auch die Einblicke in die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze und klinischer Erfahrungen aus Südamerika, Asien und Afrika sehr gefallen. Zudem wurden die Ergebnisse eines Scoping-Reviews mit Beiträgen von Dr. Benno Kreuels vorgestellt, der die Herausforderungen bei der Durchführung von Gerinnungstests bei Schlangenbissvergiftungen aufzeigt.
Weitere Präsentationen aktueller Ergebnisse aus unserer Forschungsgruppe werden auf der Jahrestagung der DGHT in Bonn und auf der Tagung für Tropenmedizin und Globale Gesundheit in Düsseldorf vorgestellt. Mehr davon in Kürze!
Mai-Juli 2024
Reden wir über Schlangenbisse!
Die Kommunikation über vernachlässigte Krankheiten wie Schlangenbisse ist wichtig, um das Bewusstsein für die Gefahren und Präventionsmaßnahmen zu schärfen. Durch die Aufklärung der Öffentlichkeit über Schlangenbisse können Leben gerettet und Missverständnisse ausgeräumt werden. Darüber hinaus hilft diese Medienarbeit medizinischen Fachleuten, die besten Behandlungspraktiken zu verbreiten.
Zwischen Mai und Juli konzentrierte sich unsere Gruppe am BNITM zusätzlich zu den üblichen Aktivitäten auf die Öffentlichkeitsarbeit. Am 30. Mai hielt unser Gruppenleiter Dr. Benno Kreuels am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) einen per Webcast übertragenen Vortrag über Schlangenbissvergiftungen. Er sprach über die allgemeine Problematik und das Ausmaß von Schlangenbissvergiftungen, die Prävalenz, die verschiedenen klinischen Symptome, die Herstellung von Antivenom und Probleme bei der Verteilung und Anwendung von Antivenom sowie über bisherige Studien der Arbeitsgruppe. Den Webcast in deutscher Sprache gibt es hier zu sehen.
Am 7. Juni wurde Dr. Benno Kreuels eingeladen, auf dem Symposium für Internationale Gesundheit im Auswärtigen Amt in Berlin über Schlangenbisse zu sprechen. Am 20. Juni hielt Dr. Jörg Blessmann einen Vortrag über das allgemeine Thema Schlangenbissvergiftung im Rahmen des von der Deutschen Gesellschaft für Toxikologie organisierten Fortbildungskurses für Fachtoxikologen in Berlin. Am 21. Juni wurde der BUKO-Pharma-Podcast „NT-wie?“ zum Thema Schlangenbissvergiftung veröffentlicht, in dem der Doktorand der Gruppe, Moses Aron, zu Gast war. Die Folge gibt es hier zum Nachhören auf Deutsch. Am 4. Juli wurde Dr. Benno Kreuels außerdem in den deutschen Podcast „Infektiopod“ eingeladen, um über Schlangenbissvergiftungen zu sprechen. Ähnlich wie im Webcast sprach er im Podcast darüber, warum Schlangenbissvergiftungen eine wichtige Krankheit sind, welche klinischen Syndrome sich aus Schlangenbissen entwickeln können, wie Antivenome hergestellt werden, wann Antivenome verabreicht werden sollten und dass es keine Daten zur Epidemiologie von Schlangenbissvergiftungen gibt. Der Podcast wird vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) unterstützt und ist auf Spotify und Apple Podcasts verfügbar. Die Episode gibt es auch hier.
Am 8. Juli hielt Dr. Benno Kreuels bei der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin einen Online-Vortrag über Gifttiere. Neben der Schlangenbissvergiftungen ging er auch auf die Vergiftungen durch Spinnen, Skorpione und Meerestiere ein.
Mai 2024
Eindrücke vom Besuch des Kenya Snakebite Research and Intervention Centre
Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ländern und Institutionen ist von entscheidender Bedeutung, um die Ziele der WHO zur Verringerung der durch Schlangenbisse verursachten Sterblichkeit und Krankheitslast bis 2030 zu erreichen. Nur durch gemeinsame Anstrengungen und den Austausch wirksamer Lösungen können wir die weltweit verheerenden Auswirkungen von Schlangenbissen effektiv angehen.
Am 30. Mai besuchte unser Doktorand, Moses Aron, das Kenya Snakebite Research and Intervention Centre (K-SRIC) am Institute of Primate Research (IPR). Das K-SRIC widmet sich der Sammlung und Erforschung von Giftschlangen sowie der Entwicklung von Gegengiften und Präventivmaßnahmen. Bei seinem Rundgang durch die Schlangenfarm wurde er von einer beeindruckenden Sammlung von Giftschlangen aus ganz Kenia begrüßt. Diese Vielfalt an Schlangenarten wird für wichtige Forschungsarbeiten und die Entwicklung von Gegengiften genutzt. Das Center reagiert auf Meldungen über Schlangenfunde, indem es ein spezialisiertes Team schickt, um die Tiere sicher einzusammeln. Die Zusammenarbeit mit den zuständigen Ministerien ist entscheidend für die Unterstützung dieser wichtigen Arbeit. Während seines Besuchs erfuhr Moses, wie ein solches Modell auch in Malawi funktionieren könnte. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit von K-SRIC ist die Präventionsarbeit in den Gemeinden. Mit angepassten und kulturspezifischen Botschaften wird das Bewusstsein für Schlangenbisse geschärft, und es werden Erste-Hilfe-Maßnahmen vermittelt. Diese präventiven Ansätze sind entscheidend für die Verringerung der Anzahl und Schwere von Schlangenbissen. Die Zusammenarbeit zwischen den wissenschaftlichen Einrichtungen und den lokalen Gemeinschaften gewährleistet, dass die entwickelten Maßnahmen wirksam und nachhaltig sind. Insgesamt fand Moses seinen Besuch bei K-SRIC äußerst informativ und inspirierend. Die Möglichkeit, eine solche Einrichtung in Zukunft in Malawi einzurichten, scheint vielversprechend, insbesondere wenn einige der bewährten Strategien von K-SRIC umgesetzt werden können.
Mai 2024
Kapazitätenausbau in Vietnam: Ausweitung der Schulungen zum Management von Schlangenbissen auf die Provinzen Dong Nai, Thua Thien Hue und Dien Bien
Wirksame Schulungen vermitteln den Gesundheitsarbeitenden das notwendige Wissen und die Fähigkeiten, um Schlangenbissvergiftungen richtig zu diagnostizieren, zu behandeln und die Patienten und Patientinnen zu versorgen, insbesondere in Gebieten, in denen Schlangenbisse häufig vorkommen. Neben der Verfügbarkeit von Gegengift ist es entscheidend, gut ausgebildetes medizinisches Personal zu haben, um schnelle, lebensrettende Behandlungen bereitzustellen. Dies rettet Leben und verringert die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von Schlangenbissen.
Nach dem Erfolg der ersten Schulung in Lam Dong wurde das umfassende eintägige Schulungsprogramm zum „Klinischen Management von Schlangenbissvergiftungen“ auf drei weitere Provinzen in Vietnam ausgeweitet: Dong Nai, Thua Thien Hue und Dien Bien. Diese Veranstaltungen wurden vom Institute for Community Health Research (ICHR), der Hue University of Medicine and Pharmacy und dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) organisiert und Dr. Nguyen Thi Thuy Ngan vom Cho Ray Krankenhaus in Ho-Chi-Minh-Stadt war eine der Expert:innen. In einem Zeitraum von zwei Monaten wurden drei Schulungen durchgeführt: Am 28. März 2024 nahmen an der Schulung in Dong Nai 39 Ärzt:innen und Krankenpfleger:innen aus fünf Provinzen teil: Dong Nai, Dak Nong, Ba Ria-Vung Tau, Tay Ninh und Binh Phuoc. Diese Schulung wurde vom Dong Nai Center for Disease Control (CDC Dong Nai) unterstützt. Am 22. Mai 2024 nahmen an der Schulung in Hue 31 Ärzt:innen und Krankenpfleger:innen aus den Provinzen Quang Binh, Quang Tri, Thua Thien Hue, Da Nang, Quang Nam, Quang Ngai, Phu Yen und Binh Dinh teil. Am 28. Mai 2024 zog die Schulung in Dien Bien 28 Teilnehmenden aus den Provinzen Lai Chau, Son La, Ha Giang, Yen Bai und Dien Bien an. Diese Schulung wurde vom Provinzkrankenhaus Dien Bien unterstützt.
Alle Teilnehmenden der Schulungen wurden vor und nach den Schulungen auf ihr Wissen über den Umgang mit Schlangenbissen getestet. Diese Schulungen zeigten, wie wichtig gut ausgebildetes medizinisches Personal ist, um Leben zu retten und die langfristigen gesundheitlichen Folgen von Schlangenbissen zu verringern, und betonten auch die entscheidende Rolle der Verfügbarkeit von Gegengift. Außerdem konzentrierten sich die Schulungen jeweils auf unterschiedliche Regionen Vietnams, die verschiedene medizinisch wichtige Giftschlangenarten haben.
Dieses Training ist Teil des Projekts "Towards better health care for snakebite envenoming in Vietnam", das von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) finanziert wird. Weitere Informationen finden Sie auf der EKFS-Website: https://www.ekfs.de/en/humanitarian-funding/currently-funded-projects/verbesserung-der-gesundheitsversorgung-von
März 2024
Mambas, Kobras und mehr: Erste Trainingskurse zur klinischen Behandlung von Schlangenbissen in Neno und Mwanza, Malawi, mit 130 Teilnehmenden
Schlangenbissvergiftungen stellen weltweit eine große Gesundheitsbedrohung dar. Der Umgang mit solchen Fällen erfordert ein gründliches Verständnis und schnelles Eingreifen. Durch die Vermittlung grundlegender Kenntnisse an das medizinische Personal soll die klinische Behandlung verbessert, die langfristigen gesundheitlichen Folgen gemildert und letztlich das Leben der von Schlangenbissen betroffenen Gemeinden verbessert werden.
Vom 5. bis 8. März organisierte die Arbeitsgruppe Schlangenbissvergiftungen die erste Schulung zur klinischen Behandlung von Schlangenbissen für das medizinische Personal verschiedener Krankenhäuser in Mwanza und Neno, Malawi, zusammen mit Partners in Health, den Krankenhausleitungen und Reptile Education and Conservation Africa (RECA). Die Schulungen waren Teil der Klinikpartnerschaft* mit dem Neno District Hospital.
Das Training fand an vier Tagen statt: zweimal in Neno mit Teilnehmenden aus dem Neno District Hospital, dem Lisungwi Community Hospital und dem Zalewa Health Centre, zweimal in Mwanza mit Teilnehmenden aus dem Mwanza District Hospital, dem Mwanza District Health Office und dem Thambani Health Centre, um möglichst viele Teilnehmende einzubinden, und stieß mit insgesamt 130 Teilnehmenden auf großes Interesse. Die Teilnehmenden hörten von Experten wie Tim Brammer und Joseph Tepani von RECA sowie Moses Aron, Dr. Paul Rahden und Dr. Benno Kreuels von BNITM. Während der Trainings lernten die Teilnehmenden etwas über die relevanten Giftschlangen in Malawi und wie man sie identifiziert, ihre Gifte und Syndrome, Erste Hilfe und unterstützende Behandlung, spezifische Behandlungen wie Antivenom, Indikation, Dosierung, Nebenwirkungen, Behandlungsüberwachung sowie Engagement der Gemeinschaft und Prävention.
Während der Schulung berichteten die Teilnehmenden auch über ihre eigenen Erfahrungen. Unser Team hat viel von den Erfahrungen der Teilnehmenden und der Krankenhausleitungen gelernt, z. B. über die Syndrome der Patienten und Patientinnen und die Herausforderungen für das Gesundheitspersonal im Umgang mit Schlangenbissen. Diese Erkenntnisse werden in den weiteren Verlauf der Klinikpartnerschaft einfließen.
* Die Klinikpartnerschaft ist ein gefördertes Projekt des Förderprogramms Klinikpartnerschaften der Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Das Programm ist beauftragt und wird finanziert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) finanziert das Förderprogramm anteilig mit. Homepage: www.klinikpartnerschaften.de
Februar 2024
Willkommen im Team, Jade und Paul!
Wir freuen uns, unsere neuesten Teammitglieder, Jade Rae und Paul Rahden, vorstellen zu können. Beide beginnen als Post-Docs in unserer Arbeitsgruppe und werden uns bei der Betreuung unserer Projekte und Studenten unterstützen.
Jade hat bereits am 1. Dezember 2023 begonnen und ist eine Epidemiologin aus Australien. Während ihrer Promotion war sie an der Grenze zwischen Thailand und Myanmar tätig, wo sie untersuchte, wie die Methoden zur Surveillance und Response von Malaria optimiert werden können, um die Maßnahmen zur Malariabekämpfung in der Region zu beschleunigen. Wir erleben bereits, welchen positiven Einfluss sie mit ihren vielfältigen Fähigkeiten auf unsere bestehenden Projekte und unser Team hat, und wir freuen uns auf die neuen Ideen und Projekte, die sie einbringen wird.
Paul hat am 1. Februar 2024 begonnen und ist Mediziner aus Hamburg. Er bringt Erfahrungen aus der klinischen Arbeit in Ländern mit niedrigem Einkommen mit, einschließlich der Arbeit mit Point-of-Care-Ultraschall, die er kürzlich im Edward-Francis-Small Teaching Hospital in Gambia gesammelt hat. Wir sind sicher, dass Paul eine fantastische Ergänzung für unser Team sein wird.
Wir freuen uns, Jade und Paul in unserem Team zu haben, und sind gespannt darauf, was sie zu unserem Team beitragen werden!
Januar 2024
Besuch der Partner in Hue, Vietnam, und Vientiane, Laos
Ein Pfeiler zur Erreichung der Ziele der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Bezug auf Schlangenbisse sind starke Partnerschaften, Koordination und Ressourcen. Der strategische Einsatz von Partnerschaften bietet die Möglichkeit, kollektives Wissen, Ressourcen und Innovationen zu bündeln, um die Entwicklung umfassender Strategien zu erleichtern, die zur Erreichung der WHO-Ziele beitragen, die durch Schlangenbisse verursachten Todesfälle und Behinderungen bis 2030 zu halbieren.
Unsere Gruppenleiter Dr. Jörg Blessmann und Dr. Benno Kreuels begannen das Jahr 2024 mit einem Besuch zur weiteren Stärkung der Partnerschaften in Vietnam und Laos, um die Zusammenarbeit bei der Forschung im Bereich der Schlangenbisse zu fördern. Während des Besuchs in Hue, Vietnam, trafen sie Dr. Dang Thi Anh Thu, Direktorin des Institute for Community Health Research, um eine mögliche weitere Zusammenarbeit und die Aufnahme von Dr. Truong Quy Quoc Bao in das Doktorandenprogramm des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNITM) und der Medizinischen Universität Hamburg zu besprechen. Dr. Kreuels stellte das BNITM in einer Präsentation vor und gab einen Überblick über dessen Geschichte und wichtige Meilensteine. Die Frage, ob der Begriff "Tropenmedizin" noch zeitgemäß ist, wurde ebenso diskutiert wie die Einrichtung der neuen Abteilung für Implementierungsforschung am BNITM und eine kurze Vorstellung der Forschungsgruppe Schlangenbissvergiftungen. Das Publikum setzte sich aus Studierenden und Dozenten des Instituts für Community Health Research und der Fakultät für Public Health zusammen.
In der Demokratischen Volksrepublik Laos trafen sie sich mit Dr. Ying-Ru Jacqueline Lo, der WHO-Vertreterin in der Demokratischen Volksrepublik Laos, einer Infektiologin aus Hamburg, die viele Jahre am BNITM gearbeitet hat, bevor sie 1998 zur WHO kam. Im Mittelpunkt der Gespräche standen dringende Gesundheitsfragen, insbesondere das Problem der Schlangenbisse, die Verfügbarkeit von Gegengift in der Demokratischen Volksrepublik Laos und die Frage, wie die Versorgung verbessert werden kann. In der Lao-Oxford-Mahosot Wellcome Trust Research Unit (LOMWRU) in Vientiane trafen sie mit Professor Elizabeth Ashley (Direktorin der LOMWRU) und Dr. Manivanh Vongsouvath (Direktor des mikrobiologischen Labors) zusammen, um eine mögliche Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Infektionen nach Schlangenbissen zu erörtern. Am 25. Januar stand ein Besuch im Setthatirath Hospital auf dem Programm, das seit 2017 Partner ist. Bei den Gesprächen im Krankenhaus ging es um Themen für eine weitere Zusammenarbeit in der klinischen Toxinologie und um die Übergabe des 960 Seiten starken Buches "The Snakes of Laos", herausgegeben von Alexandre Teynié, Patrick David und Gernot Vogel. Die Reise endete mit einem Besuch des Pasteur-Instituts in Vientiane, wo sie mit dem Direktor Dr. Philippe Buchy zusammentrafen. Dr. Blessmann hielt einen Vortrag über das Management von Schlangenbissvergiftungen in der Demokratischen Volksrepublik Laos für interessierte Mitarbeitemde des Instituts, die bei ihrer Arbeit vor Ort dem Risiko eines Schlangenbisses ausgesetzt sind.
November 2023
Erstes Training zur klinischen Behandlung von Schlangenbissen in Wa, Ghana, zieht 100 Teilnehmende an
Schlangenbissvergiftungen stellen weltweit eine erhebliche Gesundheitsbedrohung dar. Der Umgang mit diesen Fällen erfordert genaue Kenntnisse und schnelles Handeln. Indem medizinisches Personal mit grundlegenden Fertigkeiten ausgestattet wird, soll das klinische Management verbessert, die langfristigen gesundheitlichen Folgen verringert und das Risiko für die von Schlangenbissen betroffenen Gemeinschaften reduziert werden.
Am 7. und 8. November organisierte die Arbeitsgruppe Schlangenbissvergiftungen zusammen mit der Global Health and Infectious Diseases Research Group des Kumasi Center for Collaborative Research die erste Schulung zum klinischen Management von Schlangenbissen für das medizinische Personal zweier Krankenhäuser in Wa, Ghana. Die Schulung für das Personal des Upper West Regional Hospital und des Municipal Hospital in Wa ist Teil der Klinikpartnerschaft*.
Die Schulung fand zweimal statt, um möglichst viele Teilnehmende einzubeziehen, und stieß mit insgesamt 100 Teilnehmenden auf großes Interesse. Die Teilnehmenden hörten Vorträge von externen Experten wie Prof. Abdulrazaq G. Habib von der Bayero University und dem lokalen Experten Dr. Steve Blankson sowie von den internen Experten Melvin Agbogbatey und Dr. Benno Kreuels.
Während der Schulung konnten die Teilnehmenden auch ihre eigenen Erfahrungen mitteilen und ihre größten Herausforderungen im Umgang mit Schlangenbissvergiftungen benennen. Die meisten Teilnehmenden nannten die Verfügbarkeit von Gegengift und die verspätete Ankunft der Patienten und Patientinnen im Krankenhaus als die beiden größten Probleme. Nach der Einführung einer klinischen Datenbank in beiden Krankenhäusern zur Bewertung der dort behandelten Schlangenbiss-Patienten und -Patientinnen sollen weitere maßgeschneiderte Schulungen angeboten werden.
* Die Klinikpartnerschaft ist ein gefördertes Projekt des Förderprogramms Klinikpartnerschaften der Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Das Programm ist beauftragt und wird finanziert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) finanziert das Förderprogramm anteilig mit. Homepage: www.klinikpartnerschaften.de
September 2023
Erkundung der komplexen Welt der Schlangenbissvergiftungen: Die interdisziplinäre Sommerschule
Schlangenbissvergiftungen sind eine stark vernachlässigte Krankheit, von der überproportional viele ärmere Bevölkerungsgruppen betroffen sind. Schlangenbisse sind die tödlichste der vernachlässigten Tropenkrankheiten (NTDs) und führen jährlich zu mehr als 400.000 dauerhaften Behinderungen. Angesichts des komplexen Charakters von Schlangenbissen, die mehrere Bereiche der Gesundheit, Ökologie und Gesellschaft betreffen, ist ein umfassender One-Health-Ansatz unerlässlich, um dieses weit verbreitete Problem anzugehen und das ehrgeizige Ziel der Weltgesundheitsorganisation zu erreichen, die durch Schlangenbisse verursachten Todesfälle und Behinderungen bis 2030 um 50% zu reduzieren.
Vom 25. bis 29. September organisierte die Arbeitsgruppe Schlangenbissvergiftungen gemeinsam mit Dr. Ulrich Kuch, Goethe-Universität, und Dr. Maik Damm eine interdisziplinäre Sommerschule zum Thema Schlangenbissvergiftungen. Diese Sommerschule wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der German Alliance for Global Health Research (GLOHRA) gefördert.
Die 112 Teilnehmenden, die online oder persönlich teilnahmen, wurden von über 25 Experten und Expertinnen aus der ganzen Welt unterrichtet. Die Themen reichten von Biologie und Giftanalyse bis hin zu klinischem Management, Best Practices aus verschiedenen Ländern, Sozialwissenschaften, Public Policy und einer Vielzahl anderer Themen. Darüber hinaus hatten mehr als 30 Teilnehmende die Möglichkeit, ihre laufenden, geplanten oder abgeschlossenen Projekte vorzustellen und Feedback von den Experten und Expertinnen sowie den anderen Teilnehmenden zu erhalten.
Sowohl von den Teilnehmenden als auch von den Dozenten und Dozentinnen gab es positives und konstruktives Feedback, und viele bekundeten großes Interesse an der Teilnahme an ähnlichen Veranstaltungen in der Zukunft. Besonders gelobt wurden der interdisziplinäre Ansatz, das gut strukturierte Format, das die verschiedenen Komponenten nahtlos integrierte, und die große Fachkompetenz der Dozenten und Dozentinnen.
Weitere Informationen finden Sie in dem Bericht, der auf der GLOHRA-Website verfügbar ist: https://globalhealth.de/news/view/interdisciplinary-summer-school-on-snakebite-envenoming.html
September 2023
Willkommen im Team, Grace!
Wir freuen uns, Grace Katha, unser neuestes Teammitglied, vorstellen zu können. Grace wird ihre Promotion an der Kamuzu University of Health Sciences (KUHeS) in Blantyre, Malawi, beginnen und in das laufende POCUS-Projekt und die Forschung eingebunden sein.
Grace ist Ärztin am Queen Elizabeth Central Hospital in Blantyre in der Notaufnahme für Erwachsene und arbeitet außerdem als klinische Dozentin an der Kamuzu University of Health Sciences (KUHeS). Sie setzt sich für die Verbesserung der Notfallversorgung in Malawi und darüber hinaus ein und ist überzeugt, dass Point-of-Care-Ultraschall (POCUS) ein wertvolles Instrument zur Erreichung dieses Ziels ist.
Ziel ihrer Promotion ist es, einen soliden Plan mit wirksamen Strategien für den Einsatz von POCUS in der sekundären Gesundheitsversorgung in Malawi zu erstellen. Dieser Plan wird dazu beitragen, dass sich POCUS von einer vielversprechenden Technologie zu einem leistungsfähigen Instrument entwickelt, das die Versorgung von Patienten und Patientinnen verbessert, die klinische Praxis unterstützt und die Gesundheitspolitik beeinflusst.
Wir freuen uns sehr, dass Grace Teil unseres Teams ist! Ihr Fachwissen und ihr Enthusiasmus sind eine fantastische Ergänzung, und wir sind gespannt auf die positiven Auswirkungen, die sie auf unsere Arbeit und das Projekt haben wird.
Diese Promotion wird durch das Projekt "Taking Point-Of-Care Ultrasound to the District in Malawi" ermöglicht, das von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) finanziert wird. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der EKFS-Website: https://ekfs.de/humanitaere-foerderung/aktuelle-foerderungen/taking-point-care-ultrasound-pocus-district
August 2023
Erstes Training zur Behandlung von Schlangenbissen in Da Lat, Südvietnam, zieht medizinisches Fachpersonal aus fünf Provinzen an
Effektives Training stellt sicher, dass medizinisches Fachpersonal über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt, um Patienten und Patientinnen mit Schlangenbissen korrekt zu diagnostizieren, zu behandeln und zu versorgen, insbesondere in Regionen, in denen Schlangenbisse häufig vorkommen. Neben der Verfügbarkeit von Gegengift ist gut geschultes medizinisches Personal das entscheidende Bindeglied für die rechtzeitige Bereitstellung lebensrettender Maßnahmen für Menschen in Not, die letztlich Leben retten und die langfristigen gesundheitlichen Folgen von Schlangenbissen minimieren.
Am 30. August 2023 trafen sich 40 medizinische Fachkräfte, darunter Ärzte und Ärztinnen und Krankenpfleger aus fünf verschiedenen Provinzen (Gia Lai, Dak Lak, Lam Dong, Ninh Thuan und Binh Thuan) in Da Lat, Provinz Lam Dong, Südvietnam. Der Zweck dieses Treffens? Ein umfassendes eintägiges Trainingsprogramm, das sich auf das kritische Thema Schlangenbisvergiftungen konzentrierte. Diese Veranstaltung wurde gemeinsam vom Institute for Community Health Research (ICHR), der Universität für Medizin und Pharmazie in Hue und dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) organisiert.
Für dieses erste Training konnten die Organisatoren das Fachwissen von Dr. Nguyen Thi Thuy Ngan gewinnen, einer Expertin für die klinische Behandlung von Schlangenbissen aus dem Cho Ray Hospital in Ho-Chi-Minh-City. Mit Dr. Nguyen Thi Thuy Ngan erwies sich das Schulungsprogramm als unschätzbare Ressource für die Mediziner:innen. Die Fortbildungsveranstaltung umfasste fünf aufschlussreiche Vorträge über die Merkmale der in Vietnam vorkommenden Giftschlangen, die Beurteilung von Patienten und Patientinnen, die Behandlung von Vergiftungen, mögliche Nebenwirkungen der Verabreichung von Gegengift sowie das Auftreten und die Behandlung von Infektionen nach Schlangenbissen.
Ein weiteres interessantes Element des Trainingsprogramms bestand darin, dass Vertreter:innen aus jeder der fünf Provinzen über ihre besonderen Erfahrungen berichteten und die spezifischen Herausforderungen bei der Behandlung von Schlangenbissen in ihren jeweiligen Regionen aufzeigten. Dieser offene Wissens- und Erfahrungsaustausch bereicherte nicht nur das Training, sondern förderte auch den Geist der Zusammenarbeit unter den Gesundheitsfachkräften.
Dieses Training ist Teil des Projekts "Towards better health care for snakebite envenoming in Vietnam", das von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) finanziert wird. Weitere Informationen finden Sie auf der EKFS-Website: https://www.ekfs.de/en/humanitarian-funding/currently-funded-projects/verbesserung-der-gesundheitsversorgung-von
August 2023
Fokus auf POCUS: Ausweitung der Kurse für " Point-of-care"-Ultraschall (POCUS) in Malawi
Im Gegensatz zu komplexen Bildgebungstechnologien ermöglicht die Einfachheit des Ultraschalls eine weit verbreitete klinische Bewertung, die lebenswichtige Diagnostik und Patientenversorgung in finanziell benachteiligten Gebieten ermöglicht. Point-of-Care-Ultraschall (POCUS) bietet eine leicht zu erlernende, kosteneffiziente Methode für die Schnelldiagnose und ist damit ein zentrales Instrument zur Verbesserung der medizinischen Versorgung in benachteiligten Bevölkerungsgruppen und zur Behandlung von (nicht-)übertragbaren Krankheiten und Notfällen.
Im August 2023 organisierten die Kamuzu University of Health Sciences (KUHeS) und das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) gemeinsam zwei Point-of-Care-Ultraschallkurse (POCUS). Beide Kurse wurden von Dr. Tamara Phiri, KUHeS, und Dr. Benno Kreuels, BNITM, organisiert und durchgeführt.
Der erste Kurs umfasste ausgewählte, hervorragende Teilnehmende früherer "POCUS-Anfängerkurse", die POCUS regelmäßig in ihrer täglichen Praxis anwenden, und konzentrierte sich auf den Ausbau des lokalen Lehrpersonals für künftige Kurse. Alle erfolgreichen Absolventen dieses Kurses fungierten dann in der darauffolgenden Woche als Ausbildende in einem Kurs für Anfänger:innen. In diesem Kurs erlernten 13 Teilnehmende aus verschiedenen Abteilungen des Queen Elizabeth Central Hospital, der Distriktkrankenhäuser in Mwanza und Neno sowie eines Zentrums für medizinische Grundversorgung in Ndirande grundlegende POCUS-Kenntnisse einschließlich relevanter Protokolle wie FAST, FASH und CURLS.
Die Teilnehmenden gaben wertvolle Rückmeldungen, die Aufschluss über die Wirkung und Effektivität der Kurse gaben. Ein wiederkehrendes Thema in den Rückmeldungen war, wie sich ihre Praxis als Ergebnis des Kurses verbessern wird, wie eine teilnehmende Person erklärte: "This training course has been of great help and essence to my practice in future as a medical doctor. It will definitely enable prompt diagnosis of certain conditions and expedite treatment." Eine andere Person sagte sogar: "One of the best and most useful courses I’ve ever attended". Jemand anderes empfahl: "I think this should be integrated into routine medical practice. All doctors should do this training as part of their internship."
Diese Schulungen sind Teil des Projekts "Taking Point-Of-Care Ultrasound to the District in Malawi", das von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) finanziert wird. Weitere Informationen finden Sie auf der EKFS-Website: https://ekfs.de/humanitaere-foerderung/aktuelle-foerderungen/taking-point-care-ultrasound-pocus-district
Juli 2023
Giftige Herausforderungen in Nord- und Südlaos: Training zur Behandlung von Schlangenbissen in Oudomxay und Savannakhet
Die Gewährleistung einer sicheren und wirksamen Behandlung von Schlangenbissvergiftungen ist ein wichtiger Pfeiler zur Erreichung des WHO-Ziels, die Mortalität und Morbidität von Schlangenbiss-Patienten und -Patientinnen zu senken. Neben der Verfügbarkeit von Gegengift ist das Training des Gesundheitspersonals ein wichtiger Bestandteil.
Nach den vorangegangenen Schulungen in der Hauptstadt Vientiane, in Champassak im Süden und in Luang Prabang im Norden wurden im Juli 2023 zwei weitere Trainings durchgeführt. Die Trainings wurden von Dr. Sulaphab Hanlodsomphou, Frau Thipmalakham Sythala, Dr. Khamlab Senbounsou, Dr. Bounlom Santiskou und Dr. Jörg Blessmann im Rahmen des Klinikpartnerschaftsprogramms* organisiert.
Eine Schulung fand in der südlichen Provinz Savannakhet statt, wo Teams aus drei Provinzkrankenhäusern (Khammouane, Bolikhamxay und Savannakhet) und einem Bezirkskrankenhaus (Bezirk Khamkeut in der Provinz Bolikhamxay) teilnahmen. Eine weitere Trainingsveranstaltung fand in der nördlichen Provinz Oudomxay statt, wo Teams aus vier Provinzkrankenhäusern (Bokeo, Luang Namtha, Oudomxay, Phongsaly) ihr Wissen austauschten und ihre Fähigkeiten erweiterten. Insgesamt nahmen 38 Teilnehmende an den Schulungen teil.
In diesen Sitzungen gaben die teilnehmenden Teams einen detaillierten Einblick in die Situation der Schlangenbissvergiftungen in ihren Krankenhäusern, insbesondere in Bezug auf die Verfügbarkeit von Gegengift, die Zahl der Patienten und Patientinnen und die bestehenden Herausforderungen.
* Die Klinikpartnerschaft ist ein gefördertes Projekt des Förderprogramms Klinikpartnerschaften der Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Das Programm ist beauftragt und wird finanziert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) finanziert das Förderprogramm anteilig mit. Homepage: www.klinikpartnerschaften.de
März - April 2023
Startschuss für neue Klinikpartnerschaften: Schlangenbissvergiftungen in Malawi und Ghana
In vielen Ländern wurde das verfügbare und auf dem Markt befindliche Gegengift vor Ort nicht klinisch getestet und ist daher möglicherweise nicht für eine wirksame Behandlung geeignet. Darüber hinaus besteht häufig ein Mangel an geeigneten Gegengiften, weshalb der Einsatz des Medikaments an klare Indikationen geknüpft sein sollte. Klinische Daten über Schlangenbisse können helfen, Behandlungsentscheidungen zu treffen und zu verbessern, und wertvolle Daten über die Wirksamkeit von Gegengiften liefern.
Im März und April 2023 besuchte ein Teil der Forschungsgruppe Schlangenbissvergiftungen Partner in Malawi und Ghana, um neue Klinikpartnerschaften* zu starten. Beide Partnerschaften befassen sich mit dem klinischen Management von Schlangenbissvergiftungen, wozu die Schulung von Klinikpersonal, die Anpassung von Leitlinien und die Einrichtung einer klinischen Datenbank gehören.
Die Klinikpartnerschaft in Neno, Malawi, besteht mit dem Neno District Hospital und wird von Partners in Health (PIH) unterstützt. Während der Besuche an den Partnerstandorten im Neno District Hospital und im Lisungwi Community Hospital wurden wichtige Kontakte mit dem medizinischen Personal vor Ort geknüpft und vertieft. Es fanden Gespräche über die konkreten Arbeitsabläufe bei Schlangenbissvergiftungen und die Erfahrungen, aber auch die Schwierigkeiten, die dabei auftreten, statt.
In Ghana besteht eine Klinikpartnerschaft mit dem Upper West Regional Hospital (UWRH) in Wa, aber auch Mediziner:innen und Patienten und Patientinnen des Wa Municipality Hospital sind beteiligt. In den Partnerkrankenhäusern in Wa werden viele Patienten und Patientinnen mit Schlangenbissvergiftungen behandelt. Hier konnte das Team des BNITM und der kooperierenden ghanaischen Forschungseinrichtung, dem Kumasi Centre for Collaborative Research (KCCR), die Versorgung zahlreicher Schlangenbissopfer direkt beobachten. Diese Patienten und Patientinnen leiden häufig an zum Teil lebensbedrohlichen Blutgerinnungsstörungen, zum Beispiel nach einem Biss der sehr verbreiteten Westafrikanischen Sandrasselotter (Echis ocellatus) oder anderer Schlangen wie der Puffotter (Bitis arietans).
* Die Klinikpartnerschaft ist ein gefördertes Projekt des Förderprogramms Klinikpartnerschaften der Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Das Programm ist beauftragt und wird finanziert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) finanziert das Förderprogramm anteilig mit. Homepage: www.klinikpartnerschaften.de
März 2023
Malayische Mokassinottern, Kobras und mehr: Training zur Behandlung von Schlangenbissen in der Demokratischen Volksrepublik Laos
Das Wissen über die Behandlung von Schlangenbissen und die Verfügbarkeit eines geeigneten Gegengiftes sind entscheidend für einen positiven Ausgang dieser vernachlässigten Tropenkrankheit. Beide Faktoren können das Verhalten von Schlangenbissopfern bei der Inanspruchnahme von medizinischer Versorgung beeinflussen, damit mehr Menschen, die einen Schlangenbiss erlitten haben, sich für eine Behandlung im Krankenhaus statt bei traditionellen Heilern entscheiden. Die Schulung des Gesundheitspersonals im Umgang mit Schlangenbissen ist ein wichtiger Bestandteil zur Erreichung des WHO-Ziels, die Sterblichkeit und Morbidität von Patienten und Patientinnen mit Schlangenbissen zu verringern.
Am 2. März 2023 nahmen 20 Personen an einer Schulung zum Umgang mit Schlangenbissen im Setthatirath-Krankenhaus in Vientiane, Demokratische Volksrepublik Laos, teil. Die Schulung wurde von Dr. Vangnakhone Dittaphong (Direktor) und Frau Thipmalakham Sythala (Leiterin der Abteilung für General Affairs and Planning) des Setthatirath-Krankenhauses in Vientiane und Dr. Jörg Blessmann (Forschungsgruppenleiter Schlangenbissvergiftungen) vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) in Hamburg im Rahmen des Klinikpartnerschaftsprogramms* organisiert.
Die Schulung bestand aus sechs verschiedenen Themenblöcken: 1) Medizinisch relevante Giftschlangen, ihre Giftwirkung und Verbreitung in der Demokratischen Volksrepublik Laos, 2) Einschätzung und Monitoring von Patienten und Patientinnen nach Giftschlangenbissen, 3) Behandlung von Schlangenbissvergiftungen, 4) Nebenwirkungen von Gegengiften und deren Behandlung, 5) Infektion nach Schlangenbiss und 6) Fallberichte von Patienten und Patientinnen mit Schlangenbissvergiftungen.
* Die Klinikpartnerschaft ist ein gefördertes Projekt des Förderprogramms Klinikpartnerschaften der Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Das Programm ist beauftragt und wird finanziert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) finanziert das Förderprogramm anteilig mit. Homepage: www.klinikpartnerschaften.de
November 2022
Interdisziplinäre Zusammenarbeit zu Schlangenbissvergiftungen: erste interdisziplinäre Konferenz über Schlangenbisse in Afrika
Die Eindämmung von Schlangenbissvergiftungen ist ein äußerst komplexes Problem, das angegangen werden muss. Es erfordert nicht nur medizinisches Wissen, sondern auch Kenntnisse über die betroffenen Schlangenarten, die Mechanismen des Giftes, die Verfügbarkeit von und den Zugang zu wirksamem Gegengift, die Wahrnehmung von Schlangenbissen in der Bevölkerung und beinhaltet auch Präventionskampagnen. Daher muss ein interdisziplinärer Ansatz gewählt werden, um dieses Problem effektiv anzugehen.
Am 17. November 2022 veranstaltete die neu gegründete Forschungsgruppe Schlangenbissvergiftungen im Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin ein hybrides Treffen zum Thema "Snakebite Envenoming on the African continent", um verschiedene Experten und Expertinnen, Akteure und Disziplinen zusammenzubringen. Junge Forscher:innen aus verschiedenen afrikanischen und europäischen Forschungseinrichtungen und Experten und Expertinnen auf diesem Gebiet stellten ihre Arbeit zum Thema Schlangenbissvergiftungen vor. Auf dem Programm stand eine Vielzahl von Themen, die von der Geschichte der Schlangenbiss-Forschung über allgemeine Themen der Venomik, das klinische Management von Schlangenbissvergiftungen, neuartige Diagnostika und Therapeutika bis hin zu den neuesten Daten reichten und vieles mehr.
An der Veranstaltung im Institut nahmen über 20 Personen teil und über 50 weitere beteiligten sich online.