Hämorrhagisches Lassafieber
Wie funktioniert die Immunantwort?
Jährlich gibt es in Westafrika ca. 300.000 neue Fälle von Lassfieber, verursacht durch das hoch pathogene Lassavirus, von denen etwa 5.000 tödlich enden. Die korrekte Diagnose zu stellen ist herausfordernd, da die ersten Symptome der Erkrankung, wie Rachenentzündungen, Husten, Brust- und Muskelschmerzen, Erbrechen und Durchfall häufig nicht von anderen Krankheiten wie Typhus oder Malaria unterschieden werden können. Darüber hinaus gibt es noch keine lizensierten Impfstoffe oder Behandlungsmethoden gegen Lassafieber. Unter anderem, weil noch nicht bekannt ist, welche Faktoren des menschlichen Immunsystems bei der Entwicklung von schweren Krankheitsverläufen eine Rolle spielen.
Am BNITM wurde ein Mausmodell etabliert, welches den Krankheitsverlauf von Lassafieber widerspiegeln kann. Es wird dazu genutzt, verschiedene Zelltypen des Immunsystems zu unterschiedlichen Zeitpunkten genauer zu untersuchen, um deren Rolle im Krankheitsprozess besser verstehen zu können. Außerdem kann untersucht werden, ob immunmodulatorische oder antivirale Medikamente zur Genesung beitragen.
Anhand dieses Mausmodells konnte gezeigt werden, dass die Zellen des adaptiven Immunsystems nach einer Lassavirusinfektion nicht adäquat aktiviert werden. Eine überschießende sowie auch eine zu langsame und schwache Immunantwort führen zu einem schwereren Krankheitsverlauf. Außerdem konnte gezeigt werden, dass durch Medikamentengabe die Aktivierung und überschießende Vermehrung von Immunzellen verhindert wird, sodass ein Überleben der Infektion möglich ist. Basierend auf diesen Erkenntnissen ist es möglich Therapieansätze für den Menschen zu entwickeln.
Weiterführende Informationen erhalten Sie in folgenden Publikationen:
Möglichkeiten zu alternativen Methoden finden Sie unter Alternativmethoden am BNITM